Brief:
-Unwissenheit oder Willkür?
-Doch mehr Kinderbeihilfe
-Doch kein Geld
-Wie soll ich die Hilfe finanzieren?
-Zu teuer auf Dauer
-Mehr als zweitausend Unterschriften ignoriert !
Unwissenheit oder Willkür?
Meinem Kind hat die Schulpsychologin eine schwere Legasthenie diagnostiziert.
Sie riet mir auch den Amtsarzt wegen einer erhöhten Kinderbeihilfe
aufzusuchen. Was ich dann auch tat, denn ich kann die Lehrer in der Schule
nicht alleine für die Fortschritte meines Kindes verantwortlich machen.
Ich weiß, dass meine Hilfe, aber auch die eines Spezialisten außerschulisch
notwendig ist. Aber die kann ich mir, da ich Alleinerzieher bin, nur schwer
leisten. Der Amtsarzt wimmelte mich aber sofort ab und sagte, dass mein
Kind nur eine vierzigprozentige Legasthenie habe. Auf meine Frage, wie
er denn dies festgestellt habe, sagte er, dies könnte er aus dem
Diagnosebogen der Psychologin erlesen. Nun ist mir aber bekannt, dass
es drei Stufen einer Legasthenie gibt, nämlich die leichte, mittelschwere
und schwere Legasthenie. Was kann ich gegen die Unwissenheit, vielleicht
ist es aber auch Willkür, tun?
Gegen den Bescheid des Amtsarztes können Sie berufen. Ich würde
um Aufklärung darüber bitten, wann für den Amtsarzt eine
mehr als fünfzigprozentige Legasthenie vorliegt. Diese ist ja notwendig,
damit die erhöhte Kinderbeihilfe bezahlt wird. Geht man von den oben
genannten Stufen aus, so wäre Ihr Sohn in die der schwersten Betroffenheit
einzureihen. Laut Gesetz stünde Ihnen das Geld zu.
Austrian Legasthenie News Ausgabe 19/2001
Doch mehr Kinderbeihilfe
Bei meinem Sohn ist seit dem Sommer 98 bekannt, dass er Legastheniker
ist. Ich war wie vor den Kopf gestoßen, denn keiner wusste Bescheid
und keiner konnte mir Rat geben. Aufgrund des Berichtes über die
erhöhte Kinderbeihilfe ging ich zum Kinderarzt, der gleichzeitig
Primar des Krankenhauses ist. Ich wollte von ihm die Bestätigung.
Zuerst lehnte er ab mit der Begründung, das die Legasthenie keine
Behinderung sei. Nachdem er aber den Artikel gelesen hatte, bekam ich
dann seine Unterschrift und somit die erhöhte Kinderbeihilfe.
Eine Fülle von Briefen, bezüglich der unterschiedlichen Vollziehung
eines Gesetzes innerhalb Österreichs, ist in der Redaktion der Austrian
Legasthenie News, eingelangt. Wir bitten um Verständnis , dass nicht
alle Briefe veröffentlicht werden können, für eine Beantwortung
ist aber gesorgt! Angesichts der unglaublichen Vorkommnisse fragt es sich
wirklich, wann unsere Politiker endlich für gerechte Grundlagen sorgen
werden, damit es für die Eltern von betroffenen Kindern nicht zum
Glücksspiel wird, wenn sie finanzielle Unterstützung suchen.
Anscheinend sind vor dem Gesetz in Österreich doch nicht alle gleich.
Austrian Legasthenie News Ausgabe 11/1999
Doch kein Geld
Durch die Zeitung Austrian Legasthenie News erfuhr ich von der Möglichkeit
für meinen Sohn, der Legastheniker ist, in Form von einer erhöhten
Kinderbeihilfe, eine finanzielle Hilfestellung zu bekommen.
Voller Erwartung machte ich mich auf den Weg zum Amtsarzt, um eine Bestätigung
für das Finanzamt zu bekommen. Ein eindeutiges psychologisches Gutachten
hatte ich mit. Umso herber war die Enttäuschung, dass der Amtsarzt
in keinster Weise bereit war für meinen Sohn eine mehr als 50prozentige
Legasthenie zu bestätigen. Die Begründung war, dass er dies
nicht machen könne, sonst könnte ja jeder kommen.
Austrian Legasthenie News Ausgabe 11/1999
Wie soll ich die Hilfe finanzieren?
Bei unserem Sohn Thomas, er besucht die 2. Klasse der VS8, wurde vor
ca. einem halben Jahr festgestellt, dass er Legastheniker ist. Eine Lehrerin
der Schule erklärte sich bereit, zweimal wöchentlich 1 Stunde
mit ihm zu arbeiten. Kostenpunkt der Stunde: S 700.-- Da ich Alleinverdiener
bin und drei schulpflichtige Kinder habe, bitte ich Sie um Bekanntgabe
von Möglichkeiten einer Kostenbefreiung. Ich bitte Sie um Hilfestellung,
damit die aufgetretenen Probleme gelöst werden können. Besten
Dank im voraus.
Der Kärntner Landesverband Legasthenie ist ein gemeinnütziger
Verband der bedürftigen legasthenen Kindern immer wieder die Möglichkeit
von kostenlosen Trainingsstunden bietet. Die Nachfrage ist sehr groß,
die Anzahl dieser Stunden aber eine begrenzte.
Für Thomas konnte bereits eine Lösung gefunden werden! Er trainiert
sehr brav und macht sehr gute Fortschritte.
Austrian Legasthenie News Ausgabe 11/1999
Zu teuer auf Dauer
Mein Kind bekommt nun seit mehreren Jahren Unterstützung von einer
Legastheniefachfrau in Wien. Leider hat sich aber keine wesentliche Besserung
ergeben. Da ich für die Stunde 800.-- bezahle, ich mir das nicht
länger leisten will, im Vergleich wurde schon ein Mittelklassewagen
investiert, möchte ich anfragen, ob es eine Möglichkeit gibt
meiner Tochter eine kostengünstigere Hilfe zukommen zu lassen.
Die günstigste Hilfe, die aber sehr wohl auch zum Ziel führt,
wenn man sie sehr konsequent durchführt, ist die Selbsthilfe. Wurde
bei einem legasthenen Kind seine individuelle Legasthenie festgestellt,
so ist es möglich mit Trainingsunterlagen des KLL ein gezieltes individuelles
Training mit dem Kind durchzuführen.
Austrian Legasthenie News Ausgabe 6/1998
Mehr als zweitausend Unterschriften ignoriert
!
Der Kärntner Landesverband Legasthenie versucht seit nunmehr zwei
Jahren bei der zuständigen Stelle in der Landesregierung, Sozialreferat,
eine Hilfe für bedürftige legasthene Kinder zu bekommen. Mehr
als zweitausend Unterschriften wurden gesammelt und Frau Landesrat Achatz
von der SPÖ übergeben. Leider wartet der Landesverband bis heute
auf eine Antwort. Anscheinend sind für diese zuständige Stelle
die Probleme jedes zehnten Kindes in Kärnten nicht wichtig genug.
Ein Pseudounterricht in Form von Deutschnachhilfe, wie es von einem Verein,
welcher der Landesregierung nahe steht, angeboten wird, den die Eltern
auch bezahlt bekommen, ist keine ausreichende Förderung für
ein legasthenes Kind !
Der Kärntner Landesverband Legasthenie ist ein gemeinnütziger
Verband, der keinerlei öffentliche Förderungen erhält.
Trotzdem konnte aus Spendengeldern schon vielen, bei weitem aber nicht
allen Kindern geholfen werden.
Mit der Kärntner Krone wird derzeit eine Aktion für zwanzig
Kinder durchgeführt, die für ein Jahr ein gezieltes Legasthenietraining
erhalten. Bitte wenden Sie sich an den KLL für zukünftige Aktionen.
Austrian Legasthenie News Ausgabe 5/1998
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